Podcast-Gespräch mit Carl Wander
In dieser Folge spricht Theresa mit Carl Wander von der werc GmbH in Passau:
Wie führt man ein erfolgreiches Unternehmen? Welche Kompetenzen braucht man als Geschäftsführer? Wie schafft man ein gutes Arbeitsklima? Um das herauszufinden, sind wir nach Passau gefahren. Dort haben wir Carl Wander in seiner Firma werc GmbH besucht.
Das junge Unternehmen hat sich auf kreative Textilveredelung spezialisiert. Für Kund:innen aus den verschiedensten Branchen bedrucken und besticken Carl und sein Team hochwertige Textilien. In den letzten Jahren sind zum ursprünglichen Hauptgeschäft noch zwei weitere Sparten gekommen. Zum einen ein ganzheitlicher Fulfillment-Service sowie ein Service, der Kund:innen bei der Entwicklung ihres eigenen Labels unterstützt. Die werc GmbH teilt sich in #wercstatt, #wercship und #werccustoms.
Überblick über die Podcast-Folge:
Im Podcast findest du Antworten auf folgende Fragen:
- Was sind die wichtigsten Eigenschaften eines guten Chefs?
- Wie geht man als Geschäftsführer mit Herausforderungen und Zweifeln um?
- Wie schafft man ein gutes Arbeitsklima für das Team?
- Wie wird man Kundenansprüchen aus den verschiedensten Branchen gerecht?
- Warum ist Unterstützung aus dem engsten Umfeld so wichtig?
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Zu Besuch bei werc in Passau
Als wir am Vormittag Richtung Passau aufbrechen, haben wir unseren normalen Podcast-Zeitplan für Homestory-Besuche im Kopf. Circa halbe Stunde Fotos machen und eine Stunde Podcast-Gespräch. Bei unserer Ankunft am Firmengelände von werc im Passauer Stadtteil Haidenhof nimmt uns Carl draußen vorm Eingang in Empfang.
Nach der Begrüßung beginnen wir mit der Tour durch die Räumlichkeiten von werc. Carl zeigt uns die verschiedenen Bereiche, aus denen sich das Passauer Textil-Unternehmen zusammen setzt. Er erzählt uns, dass die Räumlichkeiten, in denen sich seine Firma befindet, inzwischen auf 900 Quadratmeter gewachsen sind. Immer wenn ein benachbartes Unternehmen ausgezogen sei, habe er die leerstehenden Räume für werc dazu gemietet. Die Zeit vergeht während der spannenden und lehrreichen Führung wie im Flug. Als wir wieder auf die Uhr schauen, sind bereits eineinhalb Stunden vergangen.
Part 1: #wercstatt
Als erstes zeigt uns Carl das große Siebdruckkarussell, das im Erdgeschoss ziemlich viel Platz einnimmt und das Herzstück der #wercstatt ist. Angefangen hat hingegen alles mit einem manuellen Siebdruckgerät. Damit hat er ganz am Anfang die ersten Aufträge gedruckt. Doch dann häuften sich die Anfragen für Siebdruck-Aufträge mit der Zeit und eine neue Lösung musste her…
Die automatische Maschine hat Carl vor einigen Jahren von zwei Brüdern übernommen, die ihr gemeinsames Siebdruckgeschäft aufgegeben haben. Daneben befinden sich die beiden großen Stickmaschinen. Sie machen die Ausstattung der #wercstatt komplett. Während Carl uns durch die Firma führt, bestickt eine der beiden Maschine gerade fleißig dunkelblaue Caps mit dem Logo eines Kunden.
„Vorsicht vor den Eimern mit der Farbe. Die trocknet nämlich nicht”, warnt uns Carl, als wir ein wenig später fasziniert vor der großen Siebdruck-Anlage stehen. Um den Druck richtig haltbar zu machen, wirkt eine Temperatur von 160 Grad auf ein frisch bedrucktes T-Shirt ein. Auch dafür gibt es in der #wercstatt eine Maschine. Diese verfügt über ein Fließband, das es möglich macht, die bedruckten Textilien durch eine Art Ofen zu fahren.
In den nächsten beiden Räumen, die wir uns anschauen, ist einer von Carls Mitarbeitern gerade dabei, einige Siebe zu reinigen und für den Druck vorzubereiten. An den dortigen Geräten finden auch die Siebbeschichtung sowie die Belichtung statt. Damit ein T-Shirt oder Pullover letztendlich bedruckt werden kann, muss für jeden Auftrag eine eigene Schablone mit dem entsprechenden Muster angefertigt werden.
Soll der Druck aus mehreren Farben bestehen, braucht es pro Farbe ein eigenes Sieb. Je mehr bedruckte Parts sich ein Kunde bei einem Kleidungsstück wünscht, desto aufwendiger ist der ganze Prozess bis zum fertigen Textil. Der einfachste Druck ist ein schwarzes Logo auf Brusthöhe, erklärt uns Carl.
Als wir da sind, fertigt Carls Team gerade Tanktops für ein Festival an. Der Kunde hat in diesem Fall einen Druck auf Vorder- und Rückseite der schwarzen Oberteile in zwei unterschiedlichen Farben bestellt. Vor der Produktion testet das #wercstatt-Team den Druck an alten T-Shirts, um zu überprüfen, ob die Schablone auf dem Sieb fehlerfrei ist. Damit die T-Shirts während des Siebdruck-Prozess keine Falten werfen und nicht verrutschen, fixiert sie Carls Mitarbeiter mit einem Sprühkleber auf der Unterlage. Sobald der Testlauf erfolgreich beendet ist, beginnt die eigentliche Produktion.
Weiter in die nächsten Räumlichkeiten, die werc zu dem Unternehmen machen, das es heute ist…
Part 2: #wercship
Den zweiten großen Teil der werc GmbH bildet der Fulfillmen-Service #wercship. Für diesen Bereich ist Carls Freundin Lina Müller zuständig. Ihr Team betreut unter anderem Kunden wie das Modellabel dariadéh von Influencerin und Unternehmerin Madeleine Alizadeh aka dariadaria oder das vegane Food-Magazin “ölsalzessig”. Als Dienstleistungsunternehmen kümmert sich #wercship um den Versand, Kunden- und Retourenservice der Marken und bietet außerdem in Kooperation mit einer Fotografin die Erstellung von Produktfotos im eigenen Haus an.
Zusammen mit ihren jeweiligen Teams sind Carl und Lina stets darauf bedacht, Prozesse zu optimieren und ein ganzheitliches Service-Angebot zu schaffen. Wo es noch keine Lösungen gibt, überlegen sich die beiden zusammen mit ihren Mitarbeiter:innen kreative Lösungen.
Neben Packstationen für die Bestellungen, die täglich ins Haus kommen, gibt es einen großen Besprechungsraum, in dem Meetings stattfinden können, einen Showroom und eben das Fotostudio von Fotografin Simona Kehl. Im Showroom bietet werc Kunden die Möglichkeit, die Produkte von Stanley und Stella, die die #wercstatt für die Textilveredelung verwendet, zu mit den eigenen Händen und Augen zu begutachten. Die Bekleidung von Stanley und Stella wird ökologisch und fair produziert. Carls Unternehmen gehört zu einer Auswahl von handverlesenen Händlern, die die die Bio-Textilien vertreiben.
Part 3: #werccustoms
Im Showroom zeigt uns Carl schließlich auch einige Produkte, die sie mit der dritten werc-Sparte produziert haben. Mit #werccustoms bieten er und sein Team an, den Traum vom eigenen Modelabel in die Tat umzusetzen. Dadurch dass sich bei werc täglich alles um Textilien dreht, kann das Unternehmen eine Expertise und ein Know-How bieten, das zum Beispiel bekannten Persönlichkeiten oder Influencern fehlt, um ein eigenes Labels Schritt für Schritt aufzubauen. Für Carl steht dabei immer im Fokus, das neue Lieblingsteil des potentiellen Kunden der Marke zu erschaffen. Wie man sich in die verschiedensten Kundenansprüche hineindenkt, verrät er im Podcast.
Uns hat sich durch den Besuch bei werc eine völlig neue Dimension von Selbstständigkeit erschlossen. Die Einblicke in Carls Unternehmen und sein Denken als CEO einer eigenen Firma waren wahnsinnig spannend und inspirierend. Vielen Dank, dass wir vorbeischauen durften!
Mehr Infos zu unserem Gast:
https://www.instagram.com/wercstatt/
Fotos: Jascha Polenz
Interview: Theresa Bergbauer
Redaktion: Theresa Bergbauer & Jascha Polenz
Tongestaltung & Produktion: Jascha Polenz
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